Wurzelbehandlung
Zahnrettung von der Wurzel an
Im Inneren des Zahnschmelzes liegt das Zahnbein (Dentin), das das Zahnmark, die sogenannte Pulpa umschließt. Das Zahnmark beginnt unterhalb der Zahnkrone und setzt sich bis in die Wurzelspitze fort. Es besteht aus Blut- und Lymphgefäßen, Bindegewebe und Nerven und ist sehr schmerzempfindlich.
Entzündet sich der Zahnnerv oder ist er infolge einer ausgedehnten Karies abgestorben, ist der Erhalt des Zahnes in Gefahr. Keime können sich über die Wurzelkanäle auch bis in den Kieferknochen ausbreiten. Mit einer modernen hochwertigen Wurzelkanalbehandlung können wir den Zahnerhalt fast immer sichern und einen Übergang in den Knochen verhindern.
Ablauf einer Wurzelbehandlung
Eine Wurzelbehandlung ist eine Behandlung im mikroskopisch kleinen Bereich des Zahnes. Hierbei ist eine Lupenbrille sehr hilfreich. Unter 4,8-facher Vergrößerung lassen sich damit auch kleinste Zahnstrukturen erkennen, die mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen sind.
Unter örtlicher Betäubung öffnen wir den abgestorbenen oder entzündeten Zahn, so dass die einzelnen Wurzelkanäle freiliegen. Zunächst führen wir eine elektrometrische Längenmessung der Wurzelkanäle durch. Danach muss das Wurzelkanalsystem mit sehr feinen Instrumenten gründlich gereinigt und danach desinfiziert werden, um eine möglichst bakterienfreie Umgebung zu schaffen. Dies erreichen wir durch die Reinigung und Säuberung mit hochelastischen Nickel-Titan Feilen und ständiger Anwendung von desinfizierenden Spüllösungen.
Wenn wir die krankmachenden Bakterien und das entzündete Gewebe sorgfältig aus allen Wurzelkanälen entfernt haben, verschließen wir sie mit einer dreidimensionalen Wurzelfülltechnik. Besonders wichtig ist hierbei ein perfekter Verschluss im Bereich der sich verästelnden Wurzelspitze, um Entzündungen des umgebenden Knochengewebes zu vermeiden.
Der so behandelte Zahn kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 80-90 % gerettet werden.
Reziproke Aufbereitung der Wurzelkanäle
Für die Aufbereitung der Wurzelkanäle setzen wir Systeme mit reziproken Bewegungen ein. Das bedeutet, dass die Feile nicht ständig in eine Richtung rotiert, sondern die Rotationsrichtung mehrmals wechselt. Eine 360° Drehung wird so erst nach mehreren reziproken Bewegungen erreicht. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Gefahr eines Bruches der Feile minimiert und eine Entfernung des infizierten Wurzeldentins garantiert ist.